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Es sollte ein Törn um Rügen werden!
Mein mit Abstand „beschissenster“ Törn!
Es fing schon gut an. Auf dem Weg von Warne nach Rügen kam Seenebel auf. Blitz schnell hatten wir nur eine Sichtweite von ca. 200-300m. Langsame Fahrt unter Motor voraus. Nach 1 Stunde war der Spuk vorbei.
Der Nothafen Darsser Ort konnte nicht angelaufen werden (versandet). Erster Hafen sollte daher „Barhöft“ sein. Aufgrund schlechter Kennzeichnung der Einfahrt und der ungenauen Beschreibung im Hafenhandbuch, entschied ich eine Weiterfahrt nach Stralsund. Gesamtfahrzeit: 11 Stunden. Anlegen über Bugboje, Heck am Steg.
Aufenthalt 2 Tage: Stadtbesichtigung und Besuch im Ozeaneum.
Auf nach Lauterbach (Rügen). Die Klappenbrücke öffnete Pünktlich und nach 4 Stunden waren wir da. Beim Anlegen passierte folgendes (Zitat aus dem Schadenbericht):
Beim Anlegen an einem Dalben Steg, ich fuhr rückwärts in den Liegeplatz ein, touchierte ich das Nachbarboot mit meinem Heck. (Seitenwind) das andere Boot war leider nur mit zwei Fender vorne gesichert. Nach dem Anlegemanöver erfolgte eine Besichtigung mit dem Bootseigner. Er wies auf zwei kleine Dellen hin (auf der Scheuerleiste) und behauptete, dass diese von meinem Anlegemanöver stammen. Ich berührte jedoch definitiv das Boot nur einmal, ob die erste oder zweite Delle nun von mir stammt kann ich nicht sagen.
Ob er diesen Schaden bei Ihnen zur Anzeige bringt war dem Eigner noch nicht ganz klar, er wollte sich das noch mal überlegen.
Das Wetter verschlechterte sich. Sassnitz anlaufen bei Windstärke 6 war mir zu riskant. Ich entschied einen Tag länger im Hafen zu bleiben. Mein Mitsegler war davon garnicht begeistert. Aus privaten Gründen wollte er rechtzeitig nach Hause. (Abbruch des Törns) Ich schlug vor wieder über Stralsund mit entsprechender Landabdeckung zurück zu segeln. Fehler!!!
Segeln unter Zeitdruck ist……
Böiger Wind beim Anlegen in Stralsund führten zu zwei dicken Kratzer an der Kiss of Life. Endlich Festgemacht kam der Hafenmeister mit dem Worten: „Hier könnt ihr nicht liegen, nur Boote ab 15m“. Ich war gewillt meinen Bootshaken vorne ans Boot zu montieren, so das ich die 15 Meter erfüllt hätte, entschied mich jedoch nochmal zum Wechsel. Diesmal ohne Schaden.
Rückfahrt nach Warnemünde mit Windstärke 5 auf die Nase, wir mussten viel Kreuzen. Welle ca. 2m. Genau eine solche Welle hebte mich im Salon von den Füßen und ich landete unsanft mit dem Arsch auf dem Navigationstisch. Dieser zerbrach unter meinem Gewicht. Mir ist zum Glück nichts passiert. Nun ja über 13 Stunden später – Leinen fest!
Ergo.: Nie wieder unter Zeitdruck Entscheidungen treffen!
Arschbombe:

Lauterbach:

Delle am Nachbarboot (Sorry):

Stralsund:
